Wachauer
Radtage
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Der Startschuß
ist gefallen. Doch es soll noch sechs Minuten dauern, bis ich auch über
die Startlinie rollen werde, da ich von fast ganz hinten starte. Jetzt gehts los. Der Herr Pröll, der den Startschuß gegeben hat, winkt uns noch zum Abschied und wünscht alles Gute. Zuerst geht es noch ein Stück durch Krems Zuschauer säumen die Strasse, aber ich schau gar nicht so genau. Ich konzentriere mich auf mein Tempo und aufs Überholen. Nach einigen Kilometern beginnt es langsam aber sicher bergaufwärts zu gehen. Ich fühle mich gut und überhole eigentlich laufend kleinere und größere Gruppen. Die Bergaufstücke wechseln sich immer mit kurzen flachen Stücken ab, sodaß man eigentlich gar nicht so langsam rauftreten muß, da man immer kurze Pausen hat. Schwitzen tu ich ordentlich, da es doch schon ziemlich heiß ist. Nach längerem kurvigen bergauf wir passieren auch einige Ortschaften, Kinder mit einer Trommel, die bei einem ganz steilen Stückerl den Takt klopfen sind wir dann oben. Glaube ich zumindest. Es geht endlich bergab, aber nur ein Stückerl, dann kommt der nächste Berg, macht nix denk ich mir und trete weiter noch immer überhole ich laufend andere (naja, wenn man auch ganz hinten startet). Dann kommt schon eine Labestation eigentlich brauch ich ja gar nix Wasser hab ich genug in der Flasche. Also weiter. Nach einigen bergauf, bergab Strecken, dürften wir endlich den höchsten Punkt erreicht haben. Von nun an gehts bergab. Bei gefährlichen Kurven oder Kreuzungen stehen Streckenposten, die mit bunten Fahnen winken ACHTUNG! Ansonsten lasse ich das Rad einfach laufen. 40, 50, 60 km/h ups über 70 km/h! Jeder Muskel ist angespannt, die Finger auf der Bremse, um jederzeit drücken zu können. Volle Konzentration auf die Strasse. Ich denke mir noch, wenns mich jetzt aufhaut, dann steh ich nicht mehr auf. Dann wirds wieder kurvig und ich drossle das Tempo ein wenig. Ich sehe große Hinweisschilder aha jetzt teilt sich die Strecke: Rechts geht es weiter auf die große Runde (über 140 km) und geradeaus ins Donautal runter geht es auf meine Strecke, die kleinere 92 km Runde. Schließlich kommen wir wieder zur Donau runter in Spitz. Jetzt geht es auf der Hauptstrasse weiter. Zunächst bin ich ziemlich alleine, doch dann kommen schon ein paar Leute dazu. Bis schließlich eine kleinere Gruppe entsteht. Windschatten fahren und ein wenig ausrasten. So geht es halt dahin. Zwischendurch immer wieder kleiner Sprints, um den Anschluß an die Gruppe nicht zu verlieren, oder aber um sich an eine schnellere Gruppe, die von hinten kommt, anzuhängen. Schließlich kommt die Wende bei Emmersdorf. Von nun an gehts zurück Richtung Krems. Es geht so dahin, je nachdem, wer die Gruppe gerade anführt, fahren wir zwischen 32 und 40 km/h. Wir überholen auch andere Gruppen. Im Pulk fahren ist super, nur muß man halt immer höllisch aufpassen, was der Fahrer vorne macht, um keinen Auffahrunfall zu verursachen. Die Kilometer werden abgespult, es geht flott weiter. Ich denke mir cool, mein Puls ist meistens so um die 140. Also nicht wirklich anstrengend abgesehen von kurzen Aufholmanövern, aber die sind ja der Reiz an der Sache. Ich singe leise vor mich hin (its okay von atomic kitten geht mir gerade durch den kopf). Dann sieht man schon Krems näher kommen. Wir passieren Mautern und fahren auf die Donaubrücke auf, um die letzen Kilometer über Stein bis ins Ziel zu absolvieren. Ich fahre jetzt alleine weiter und trete was das Zeug hält. Auf der Brücke schalte ich von der Kilometeranzeige auf die Zeitanzeige um: ca. 2 h 47 min. bin ich unterwegs juchu, besser als ich zu hoffen gewagt habe!!! Die Bodenmarkierung zeigt die letzen 1000 m an, ich versuche nochmal das Tempo zu steigern. Da ist schon die 500 m Marke, und da vorne ist auch schon der Stadtpark das Ziel. Bei der Einfahrt bremse ich ab, da es ziemlich eng ist, auf die Sekunden soll es wirklich nicht ankommen. Und die Ziellinie ist passiert, die Stoppuhr hält bei 2:51:12; Durchschnittsgeschwindigkeit 32,6 km/h , Maximalgeschwindigkeit 73,3 km/h. Das Ziel ist erreicht wie später dann erfahre als 8. Dame. Ich fühle mich sehr gut, nicht ausgepowert, nur etwas steif vom langen Sitzen auf dem Rad und ein bißchen müde und durstig. Es war eine tolle Rundfahrt, ein tolles Training. Es hat mich sehr gefreute Dankeschön- bis zum nächsten Mal. |
Bettina Göttinger |
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